IG Fortuna VOLLVERSAMMLUNG
Ein Jahr erfolgreicher IG-Arbeit liegt hinter uns. Anlass genug, um das Erreichte Revue passieren zu lassen, das kommende Jahr vorzudenken und gemeinsam zu feiern! Deshalb laden wir Euch ALLE recht herzlich zur JAHRES-VOLLVERSAMMLUNG der IG, mit Abgrillen, Film, guter Musik und Socialising.
ORT: Veloungerie bzw. ehemalige Gaststätte Immergrün des KGV Immergrün (Bernhardstr. 92)
ZEIT: DO, den 03.11.2016, von 18:00-0:00 Uhr
Ablaufplan
BLOCK A
18:00 Uhr Ankommen & Willkommen
18:15 Uhr Rückblick: Ein Jahr IG FORTUNA | Kino der Jugend – Was wir erreicht haben
18:45 Uhr Ausblick: Was wir 2017 erreichen wollen – Gruppenarbeit
19:30 Uhr Kurze Auswertung der Gruppenarbeit
19:45 Uhr Pause – Abgrillen mit Bratwurst (fleisch), Grillkäse (vegetarisch) und Zucchini-Scheiben (vegan)
BLOCK B
20:30 Uhr FILM: “Die Liebe zum Schrott und andere Leidenschaften” – gescheiterter Image-Film für Leipzig von 2003
22:00 Uhr Ausklang: Offene Gespräche und Tanz mit DJ Schellack (von Charleston bis Tango der 20iger und 30iger Jahre)
Der Abend bildet den idealen Rahmen, um sich näher kennen zu lernen, Fragen auszutauschen, und auf die Erfolge der IG anzustoßen, also erscheint zahlreich.
Wer rettet das Kino, wenn nicht wir!?
PRESSEMITTEILUNG Ausstellung zur Geschichte des Kino der Jugend
Ausstellung zur Geschichte des “Kino der Jugend” vom 03.09.-11.09.2016 im Ladenlokal Eisenbahnstr. 143 / Ecke Gretschelstraße (gegenüber dem Kino)
Nach den erfolgreichen Tagen der Industriekultur, zu denen mehr als 500 Interessierte das ehemalige “Kino der Jugend” in der Eisenbahnstraße 162 besuchten, wartet die IG FORTUNA bereits mit dem nächsten Leckerbissen für alle Leipziger Kinoenthusiasten auf.
Zum 5. Bülowstraßenmusikfestival am 03.09. eröffnet die Interessengemeinschaft um 16:00 Uhr im Ecklokal Eisenbahnstr. 143/Gretschelstr. eine Ausstellung zur Geschichte des Hauses mit den Einsendungen zum Bürger-Aufruf “Erinnerungen an das Kino”. Neben alten Filmplakaten und bspw. dem Gästebuch der 80er Jahre werden auch Fotos und Dokumente der Fortuna Lichtspiele gezeigt, wie das Kino vor 1957 hieß. Ergänzt werden die Ausstellungsstücke durch Zeitzeugen-Interviews über Heinz Kögel, der in den Anfangsjahren des Kinos Plakatmaler und Filmvorführer war, und mit Gabriele Sergel, die das Haus in den 80iger Jahren leitete. Außerdem zu Wort kommen Nachbarn und die Pläne der IG FORTUNA | Kino der Jugend, das Gebäude als multifunktionalen Kultursaal wieder zu beleben.
Janine Göhring, die die Ausstellung für die IG kuratiert, lädt zu einer kleinen Entdeckungsreise ein: “Das Bild des Kinos wird momentan von seinem ruinösen baulichen Zustand geprägt. Die Ausstellung will dagegen zeigen, wie lebendig es hier einmal zuging und einen unbekümmerten Blick auf die Geschichte des Hauses werfen.”
Die Finissage der Ausstellung findet eine Woche später, am Sonntag, den 11.09., zum Tag des offen Denkmales ab 15 Uhr statt und ergänzt den Informationsstand der IG FORTUNA vor dem “Kino der Jugend” bis 18 Uhr.
Weitere Termine, an denen die Ausstellung unter der Woche Interessierten offen steht, sind:
- Sonntag, 4.9. 15.00 – 17.00 Uhr
- Mittwoch, 7.9. 17.00 -19.00 Uhr
- Donnerstag, 8.9. 17.00 – 19.00 Uhr
- Samstag, 10.9. 15.00 -18.00 Uhr
Der Eintritt ist frei.
PRESSEMITTEILUNG zu den Tagen der Industriekultur 2016
Trotz neuer Pläne im Rathaus beleben die Tage der Industriekultur das Kino der Jugend und die Gasanstalt Ost in der Eisenbahnstraße am 13. und 14.08.2016
Sommerloch? Von wegen! Die Zukunft des ehemaligen Kino der Jugend in der Eisenbahnstraße 162 kurz hinter dem Torgauer Platz scheint zum sommerlichen Spielball der Kommunalpolitik geworden zu sein. Nachdem Baubürgermeisterin Dubrau (parteilos) und das zuständige Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung (ASW) Hand in Hand mit der IG FORTUNA | Kino der Jugend, einem Zusammenschluss der Bürgervereine, Nachbarn und Kulturschaffenden im Leipziger Osten, im
letzten Jahr an einem Rettungsplan für das akut vom Verfall bedrohte ehemalige Kino der Jugend(Fortuna-Lichtspiele) gearbeitet haben, stellt sich die Kämmerei mit dem einflussreichen Finanzbürgermeister Bonew (CDU) im Hintergrund nun quer. Der Abriss des denkmalgeschützten Gebäudes wäre allemal billiger. Vorsorglich hat Oberbürgermeister Jung (SPD) schonmal die Prozessverantwortung dem ASW entzogen und an das Liegenschaftsamt (LA) übertragen. Über die taktischen Gründe herrscht sowohl bei den beteiligten Ämtern als auch bei der Bürgerinitiative Rätselraten. Droht nun doch der Abriss oder der schnelle Verkauf an den Meistbietenden? Durchdachte Stadtentwicklung sähe jedenfalls anders aus. Würde man auf einer Stadtkarte die großen Kultureinrichtungen mit Stecknadeln kennzeichnen, bliebe im Leipziger Osten ein großes, gähnend weißes Loch. […]
Die ganze Pressemitteilung hier als PDF!
Tage der Industriekultur beleben Kino der Jugend/Gasanstalt Ost
In Zusammenarbeit mit der Abteilung Stadtbeleuchtung der Stadt Leipzig bieten wir die erstmalige Möglichkeit der Besichtigung des Geländes der ehemaligen Gasanstalt kurz hinter dem Torgauer Platz! Es gehört zu den wenigen Industriekulturdenkmälern im Leipziger Osten.
Was? Besichtigung des Geländes Gasanstalt Ost / Kino der Jugend. Neben Denkmalschutz-Experten führen Rainer Barth, Leiter der Stadtbeleuchtung und Kollegen sowie die letzte Kino-Leiterin vor der Schließung 1987, Gabriele Sergel und andere Mitglieder der IG FORTUNA – Kino der Jugend.
Wann? 13.08. und 14.08., jeweils 15.00 Uhr, Dauer 1 Stunde;
zusätzlich am 13.08. um 21.00 Uhr eine Nachtführung mit Lichtinstallation an der Außenfassade und anschließend Open-Air-Kino!
Wo? Treffpunkt vor der Eisenbahnstraße 162 (ehemaliges Kino), 04315 Leipzig
Noch was? Keine Teilnahmegebühr, Anmeldung nicht erforderlich.
Erstmalige Möglichkeit der Besichtigung des Geländes der ehemaligen Gasanstalt kurz hinter dem Torgauer Platz! Es gehört zu den wenigen Industriekulturdenkmälern im Leipziger Osten. Bis 1862 wurde hier noch Gas aus Knochen und Schlachtabfällen produziert. Wegen verstärkter Besiedlung und nachvollziehbarer Geruchsbelästigung wurde die Produktion eingestellt. 1928 zog in die ehemalige Generatorhalle ein Kino. Das Gebäude erhielt seine markante Art-déco-Fassade. Der alte Name „Fortuna Lichtspiele“ wurde zu DDR-Zeiten in „Kino der Jugend“ umgewandelt. In den 1980er Jahren fanden hier viele große Rock-Konzerte statt. Vor 1989 zog die Abteilung Stadtbeleuchtung auf das Gelände und kümmert sich von hier aus um die komplette Beleuchtung der Stadt, während das ehemalige Kino seit 1987 verfällt.
Die „IG FORTUNA,“ eine Interessengemeinschaft von Nachbarn, Kulturschaffenden und den örtlichen Bürgervereinen, und der inzwischen als rechtlicher Träger gegründete, gleichnamige Verein, bemühen sich seit 2015 um Erhalt und Wiederbelebung des mittlerweile einsturzgefährdeten Kinosaales in der Eisenbahnstraße 162 als multifunktionalen Kulturort.
Veranstaltungsseite bei den 4. Tagen der Industriekultur Leipzig
… bei Facebook auf dem Laufenden bleiben!
Erinnern Sie sich noch an das “Kino der Jugend”?


… und hier noch die Pressemitteilung als PDF.
Ein OFFENER BRIEF an den Stadtrat
Sehr geehrte Damen und Herren, werte Stadträte und Stadträtinnen.

Wir bitten Sie, den Antrag Vl-A-02140 zur “Notsicherung der Liegenschaft Eisenbahnstraße 162, ‘Kino der Jugend'” mit Ihrer Stimme zu unterstützen. Wenn es uns als Stadt – Verwaltung, Politik und Bürgerschaft – nicht gelingt, das ehemalige “Kino der Jugend” vor Verfall und Abriss zu retten, verliert der Leipziger Osten das letzte der früher profilgebenden Kinos und damit auch die Chance auf einen großen Kultursaal inmitten der Quartiere. Der Zustand des Gebäudes ist dramatisch und duldet keinen Aufschub! Die von der Stadtverwaltung in den letzten Jahren eingeleiteten Maßnahmen zur Verkehrssicherung, zu denen u.a. das Entfernen der unteren Dachziegelreihen zählte, haben maßgeblich zum ruinösen Zustand der denkmalgeschützten Immobilie beigetragen.

Die freigelegten Mauerkronen und das substanzzehrende Eindringen von Regenwasser sind wichtige Gründe, warum auf dem freien Immobilienmarkt kaum mehr Interesse an dem Gebäude besteht. Wenn wir jetzt nicht handeln und schnell die Maßnahmen zur Substanzsicherung einleiten, steigen die Kosten derart, dass eine Rettung unbezahlbar werden dürfte. Und Leipzig würde ein weiteres kulturgeschichtlich bedeutendes Gebäude verlieren. Wir sind uns bewusst, dass in den letzten Jahren auch im Stadtrat ein Paradigmenwechsel stattgefunden hat, der den Wechsel der Stadt von einer “shrinking city” zur “boomtown” reflektiert.
Deshalb bitten wir Sie nachdrücklich: Machen Sie sich stark für die Rettung des Kinos der Jugend! Gemeinsam können wir das Erbe unserer Stadt erhalten, schützen und entwickeln.
[…]
… den ganzen offenen Brief als PDF lesen.
Viel Zuspruch bei Übergabe der über 1.000 Unterschriften
Als sich die 15-köpfige Speerspitze der IG FORTUNA | Kino der Jugend am vergangenen Donnerstag eine halbe Stunde vor Beginn der Stadtratsitzung mit Bannern vor dem Plenarsaa
l aufbaute, war das Presseinteresse eher gering. Dagegen nutzen einige Stadträte, unter anderen auch Sozialbürgermeister Faber, die Gelegenheit für ein kurzes Gespräch über das Kino der Jugend. Oberbürgermeister Jung rauschte dagegen erst kurz vor knapp in Richtung Sitzung und nahm sich des großen Stapels Unterschriften eher im Vorübergehen an. Jaja, vielbeschäftigt unser OBM. Nichtsdestotrotz freuten sich alle über den positiven Zuspruch aus dem Stadtrat und gingen kurz nach Sitzungsstart mit frisch nachgetankten Kräften wieder auseinander.
PRESSEMITTEILUNG: IG FORTUNA – Bereits über 1.000 Unterschriften für den Erhalt des “Kino der Jugend”
Als sich die “IG FORTUNA | Kino der Jugend” vor knapp zwei Monaten gründete, ahnte kaum einer, welche Bedeutung das 1987 geschlossene Kino in der Eisenbahnstraße 162 für viele Leipzigerinnen und Leipziger bis heute besitzt. Diese hohe Resonanz können die “Kinoretter” nun auch mit Zahlen untermauern. Ohne großen Aufwand hat die Interessengemeinschaft, in der sich neben Nachbarn und jungen Kulturschaffenden auch die vier zentralen Bürgervereine der angrenzenden Viertel (Neustädter Markt e.V., BV Volkmarsdorf, Bülowviertel e.V., BV Sellerhausen-Stünz) zusammengetan haben, bereits über 1.000 Unterschriften für den Erhalt des Gebäudes gesammelt. “Wo auch immer wir für die Rettung des Kinos geworben haben, sind wir auf eine Welle der Sympathie gestoßen.” bestätigt Jörg Werner, einer der engagierten Nachbarn in der IG.
.
Mittlerweile ist klar, dass die in der Zeit der Weimarer Republik zum Kino umfunktionierte Industriehalle auch ein Symbol für die sich verändernde Stadtentwicklung ist. Leipzig galt nach der Wende als Paradebeispiel einer “schrumpfenden Stadt” mit hohem Wohnungsleerstand, niedriger Geburtenrate und starker Deindustrialisierung. Die vielen Brachen vor dem Verfall zu schützen, war aufgrund geringer Steuereinnahmen aus der Stadtkasse kaum zu finanzieren. Heute dagegen ist Leipzig wieder zur “Boomtown” geworden, eine der im bundesweiten Vergleich am schnellsten wachsenden Städte Deutschlands. Investoren überschlagen sich beim Run auf die Immobilien, bezahlbarer Wohnraum kann schon jetzt als knappes Gut gelten und immer mehr junge Menschen zieht es in das bunte, kulturbewegte Leipzig. Aufgrund der besonderen Baugeschichte ging diese Entwicklung jedoch bisher am ehemaligen “Kino der Jugend” vorbei. Nachdem bereits 2012 Abrisspläne am Denkmalschutz scheiterten, gilt die der Kommune gehörende und vom Liegenschaftsamt verwaltete Immobilie als nahezu wertlos. Das Grundstück, das kaum größer ist als das Gebäude, der hohe Sanierungsaufwand und mögliche Bodenbelastungen aus der Zeit der industriellen Nutzung vor 1928 machen das Kino praktisch unverkäuflich. Trotzdem will das Liegenschaftsamt die Immobilie schnellstens versteigern, da die Kosten der Verkehrssicherung aufgrund des sich verschlechternden baulichen Zustandes in die Höhe gehen. Momentan befindet sich das Objekt noch in der Eignungsprüfung beim Sozialamt bezüglich einer potentiellen Nutzung als Flüchtlingsunterbringung, was allein schon wegen der Einsturzgefahr unmöglich ist, danach kann die Ausschreibung aber sehr schnell erfolgen. Dass ein privater Eigentümer nach dem Erwerb des Kinos zügig abreißen könnte, davon ist Daniel Schade, der Sprecher der IG, überzeugt: “Was die nächsten zwei Winter nicht erledigen, übernimmt dann die Abrissbirne. Für einen privaten Käufer ist nur der Grund und Boden eine Investition wert.”
.Beim letzten Treffen des Stadtbezirksbeirat Ost hat die IG deshalb ihr Anliegen vorgetragen, das ehemalige “Kino der Jugend” zu erhalten und wieder einer Nutzung als Kultursaal zuzuführen. Dank Vermittlung des Stadtbezirksbeirates konnte dabei auch mit Vertretern des Amts für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung (ASW) und des Liegenschaftsamtes diskutiert werden. Größte Sorge macht der IG vor allem das offene Dach. Ein Notdach müsse schnellstens errichtet werden. Das Liegenschaftsamt schätzt die Kosten dafür auf ca. 120.000 Euro und will diese aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit nicht finanzieren. Die IG setzt ihre Hoffnung nun auf zurücklaufende Gelder, die noch in dieser Haushaltsperiode ausgegeben werden müssen und deshalb umgewidmet werden könnten. “Bisher haben wir aus Verwaltung und Politik nur positives Feedback für unsere Idee erhalten. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!”, so Schade kämpferisch.
.
Außerdem wird die IG zur kommenden Stadtratssitzung an diesen Donnerstag, den 19.11., die über 1.000 Unterschriften, die bereits gesammelt wurden, an den Oberbürgermeister Burkhard Jung öffentlichkeitswirksam übergeben, um ihn auf die kritische Lage des Kinos aufmerksam zu machen und als Unterstützer der Rettung zu gewinnen. Die IG lädt hierzu alle interessierten Leipziger/-innen ab 13:30 Uhr in das Foyer des Neuen Rathauses. Zu diesem Termin stehen auch Vertreter/-innen der IG für weitere Fragen zur Verfügung.
Pressekontakt:
Daniel.Schade[ät]ost-passage-theater.de
Telefon: 0177 / 488 555 9
… auch bei Facebook: https://www.facebook.com/igfortuna
PRESSEMITTEILUNG 11.09.2015
GEGEN DEN ABRISS des ehemaligen “Kino der Jugend“, Eisenbahnstr. 162, Leipzig–Volkmarsdorf
1928 wurden die „Fortuna-Lichtspiele“ in der drei Jahre zuvor stillgelegten Gasanstalt Leipzig-Ost mit 989 Sitzplätzen eröffnet. Eindrucksvoll warb von nun an eine im Stil des Art-Déco gestaltete Schaufront mit großem Staffelgiebel und einer Plastik über dem Eingang um zahlendes Publikum. Im Jahr 1946 steht „Lichtspielhaus der Jugend“ über den Plänen für eine Vergrößerung der vor der Leinwand befindlichen Bühne. Später folgten die Umstellung auf Breitfilmformat und eine 1957 abgeschlossene Renovierung. Für 1985 wurde die Sitzplatzzahl noch mit 551 angegeben; im Jahr 1987 erfolgte jedoch die Schließung des auch als „Kino der Jugend“ bekannten Filmtheaters. Seitdem steht das Haus leer, heute in verwahrlostem Zustand. Gebäude und Grundstück gehören der Stadt Leipzig und stehen unter Denkmalschutz.
Zeit aufzuräumen und das alte Kino zu retten, möchte man meinen, ist doch mit dem vermehrten Zuzug in den Leipziger Osten auch eine wesentlich erhöhte Nachfrage nach ausreichend großen Kunst- und Kulturräumen entstanden, und der Leipziger Osten eben vergleichsweise wenig entwickelt. Doch die Stadt Leipzig plant nun offensichtlich den Abriss. Das Liegenschaftsamt versucht zwar, die Immobilie noch einmal auf den Markt zu werfen, aber einem privaten Investor würde wegen des Mangels an Nebenflächen ohnehin nichts bleiben als abzureißen. Und das Amt für Straßenbeleuchtung, welches sich in der ehemaligen Gasanstalt eingerichtet hat, träumt schon von einem überdachten Parkplatz für die eigenen Fahrzeuge. Maschinenpark statt Kultureinrichtung also, und das mitten in dem immer dichter besiedelten Wohngebiet in Volkmarsdorf, wo Räume für Kunst und Kultur, Orte der Begegnung und des Austausches, dringend benötigt werden.
Daniel Schade, der mit der Initiative Ost-Passage Theater die Etage über dem Supermarkt in der Konradstraße 27 wiederbeleben will, äußert Kritik an der Strategie der Stadtplaner: “Der Parkbogen ist eine schöne Idee, aber er führt außen um die Stadtteile im nahen Osten herum. Die Kulturdenk-mäler und historisch gewachsenen Begegnungsstätten im Herzen der Viertel lässt man dagegen verfallen. Große Säle sind im Leipziger Osten schon jetzt Mangelware. Und angesichts des wachsen-den Zuzugs erwarte ich von einer klugen Stadtplanung keine Prestigeprojekte, sondern handfeste Strategien, um der erhöhten Nachfrage nach Kulturräumen und Begegnungsstätten zu begegnen.”
Zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern im Leipziger Osten soll der Abriss des Gebäudes deshalb verhindert werden. Andreas Bernatschek vom Bürgerverein Volkmarsdorf gibt sich kämpferisch: “Viele Nachbarn verbinden mit dem Kino einen Teil ihrer Jugend. Uns blutet das Herz allein schon bei dem Gedanken, dem Abriss tatenlos zusehen zu müssen.”
Zum FREIRAUM-Festival am 12.09., welches die OSTLichter 2015 eröffnet, startet deshalb eine große Unterschriftenaktion. Die Stadt Leipzig soll als Eigentümerin in die Pflicht genommen werden, sich für den Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudes einzusetzen. Thomas Noack vom UT Connewitz ist zuversichtlich: “Auch das UT Connewitz war einmal vom Abriss bedroht. Doch mit dem Engagement der Connewitzer und einem langen Atem konnten wir daraus den kulturellen Magneten entwickeln, der das UT heute ist. Warum sollte das in Volkmarsdorf nicht auch gelingen?”
Neben der Unterschriftenaktion wird es zum Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag, den 13.09., auch einen Informationsstand vor dem abrissgefährdeten Gebäude geben. Interessierte können sich von 15-18 Uhr vor Ort über die Geschichte und den Zustand des Hauses informieren, Ideen und Dokumente zusammentragen und gemeinsam überlegen, wie es weitergehen könnte.
Weiterer Kontakt über:
kontakt[ät]ig-fortuna.de