Im Osten geht das Kino auf

Nach der erfolgreichen Konzeptvergabe 2020 und einer Schlüsselübergabe im März 2021 freuen wir uns riesig, endlich mit dem ersten Projekt in der FORTUNA starten zu können. Türen auf für die Zwischennutzung des Ladengeschäfts Eisenbahnstraße 143 – gegenüber dem ehem. Kino der Jugend – in Zusammenhang mit einer eingeschränkten Annutzung der Räumlichkeiten im ehemaligen „Kino der Jugend“.

Dabei setzen wir auf verschiedene Module:

Saal-Schaufenster „Zurück in die Zukunft“

Da das Betreten leider nicht gefahrlos ist, wollen wir aein „Schaufenster“ in den Saal schaffen. Von hier aus soll jede:r einen guten Rundumblick in den Saal genießen können, wofür wir ihn entsprechend ausleuchten werden. Diesen quasi nüchternen Blick auf den aktuellen Zustand, von dem vorwiegend Vergangenes vorscheint, wollen wir ergänzen durch einen visionären Blick nach vorn. Hierzu werden wir Künstler:innen gewinnen, die mit verschiedenen transmedialen Installationen in den Raum intervenieren, ihn überzeichnen, umschreiben, verfremden, insgesamt so bereichern, dass sich im Auge des Betrachtenden auch der Vorschein von etwas Zukünftigem entzündet. Im Stile einer Wanderausstellung soll das „ästhetische Kleid“ des Saales mehrfach wechseln und so verschiedenen Künstler:innen die Möglichkeit bieten, ihre Ideen umzusetzen. Hierfür schreiben wir Honorare und Budgets aus. Eine Jury wählt die besten Vorschläge aus. Die ausgewählten einzelnen Künstler:innen können anschließend pandemiesicher in der Werkstatt E 143 arbeiten und ihr Konzept selbständig und kontaktlos im Saal umsetzen.

Zur Ausschreibung hier entlang

Zu den Projekten

Die E143

Das ehemalige Ladengeschäft in der Eisenbahnstraße 143 (der frühere Eckladen/Bäckerei) wird vorübergehend zur Werkstatt/ Arbeitsraum für die Künstler:innen, die im ehemaligen „Kino der Jugend“ ausstellen.

 

Das Foyer der neuen „FORTUNA“

Im Foyer des ehemaligen „Kino der Jugend“ in der Eisenbahnstraße 162 nehmen wir neben Absperrungsmaßnahmen auch Instandsetzungsarbeiten vor, sodass dort ein für den Publikumsverkehr sicherer Raum entsteht, der auch im Einbahnstraßenverkehr mit einer Auslauffläche im Außenbereich rechtsseitig des Gebäudes pandemiefest für Veranstaltungen, im wesentlichen für geschlossene und offene Führungen, Kontaktgespräche sowie Pressetermine, genutzt werden kann.
Neben dem „Baum der Ideen“ sollen auch Ausstellungsflächen zur Geschichte des Gebäudes und zum Stand des Projektes entstehen. Außerdem werden wir hier das weltweit erste corona-konforme Ein-Personen-Kino, unser „Petit Cinema“, stationieren. Für die künstlerische Gestaltung des Foyerbereiches schreiben wir einen Preis aus, der sich vornehmlich an Künstler:innen im Viertel richtet.

 

Wiederinbetriebnahme der Schaukästen

an der Fassade des ehemaligen „Kino der Jugend“
Die künstlerische Ausgestaltung wollen wir ebenfalls ausschreiben und darüber hinaus bei den lokalen Akteuren in den angrenzenden Vierteln dafür werben, Inhalte zur Verfügung zu stellen, die wir auf diesen Flächen präsentieren. Dies soll dann den Auftakt dafür bieten, dass 2022 über das Jahr hinweg Entwürfe die Schaukästen am ehemaligen Kino der Jugend schmücken.

 

Kiezgeschichten

Um mehr zur Geschichte des Kinos der Jugend zu erfahren, wird im Foyer eine Schreibmaschine aufgestellt, die Anekdoten von Zeitzeugen sammelt. In Kooperation mit dem Seniorenbüro „Inge und Walter“ kann so insbesondere die ältere Bewohnerschaft mit dem Vorhaben in Verbindung gesetzt werden. Aber auch die neuere Stadtgeschichte soll thematisiert werden. Dabei spielen Erfahrungen von Flucht und Ankommen eine wesentliche Rolle. In Zusammenarbeit mit den lokalen Initiativen wie Internationale Frauen, Honorary Hotel etc. wird ein Format erarbeitet, welches die vorwiegend migrantische Nachbarschaft zu Wort kommen lässt. Wir bieten die „FORTUNA-Schreibmaschine“ deshalb auch digital an. So können die Kiezgeschichten nicht nur breiter gesammelt, sondern auch besser multipliziert werden.

Bei der konkreten Umsetzung des Modellprojektes sollen möglichst viele lokale Akteure einbezogen werden. Neben der Sichtbarkeit der bereits vorhandenen gemeinwohl- und teilhabe-orientierten Kulturarbeit im Stadtteil soll so auch die Vernetzung zu anderen Akteuren vor Ort gestärkt, Synergien freigelegt und Kooperationen entwickelt werden. Optimalerweise werden regelmäßig mindestens 2 bis 3 Veranstaltungen im Monat in Form von Führungen oder kurzen Meetings angeboten.

Das Projekt wird gefördert vom Kulturamt der Stadt Leipzig und der LEIPZIGSTIFTUNG.