K IM K – Klang im Kino

Sa, 24 Aug – 19-22h (doors 18h)

Audiovisuelle Performances
Mit ahabzutun (live), CFM (live und visuals), Logs (live und visuals) Gregor Pfeffer (live), Petrikov (visuals), Thadeusz Tischbein (visuals)

– Gefördert vom Kulturamt der Stadt Leipzig – Yeah!

Bereits im dritten Jahr bespielen Klang- und VideokünstlerInnen das Fortuna Kino – und zum zweiten Mal unter dem Label „K im K – Klang im Kino“ mit unterschiedlich langen audiovisuellen Formaten und organisiert im Kollektiv. Die 7 KünstlerInnen inszenieren den Kinoraum mit räumlichen Soundscapes und dazu entwickelten Visuals. 

Das Fortuna Kino bot schon öfter als Veranstaltungsort eine in Leipzig einzigartige Möglichkeit der Umsetzung medienkünstlerischer, audiovisueller Projekte. Mit niedrigschwelligem Zugang zum alten Kinosaal an der Eisenbahnstraße gibt es Akteuren die Chance, auch besondere, immersive Kombinationen aus Klang und Bewegtbild umzusetzen.

Der multimediale Konzertabend „K im K – Klang im Kino“ wurde in Zusammenarbeit mit dem Aquarium e.V. organisiert.



Programm


19h

STEIN – Gregor Pfeffer (live) + Thadeusz Tischbein (visuals) 
PARS – ahabzutun (live) + Petrikov (visuals)
SHADES OF GREEN|WALDBAD – CFM (live und visuals)

Pause – 20.15h-20.30h


STAUB – Gregor Pfeffer (live) + Thadeusz Tischbein (visuals) 
WINDOW – CFM (live und visuals)
QUADROBICS – Logs (live und visuals)

(Ende gegen 22h)



Projekte und Beteiligte

STEIN – Gregor Pfeffer (live) + Thadeusz Tischbein (visuals)

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Aus polyrhythmischen perkussiven Klängen und im Raum bewegten, frequenzmodulierten Texturen entwickelt Gregor Pfeffer eine sich graduell verändernde Klanglandschaft. Inspiriert und visuell begleitet wird er von einer Sammlung kurzer Clips von Hochhäusern, die Thadeusz Tischbein von seinen Reisen aus Bangkok, Toronto, Doha, Detroit, Chicago u.a. mitgebracht hat. Mit der grafischen Vielfalt dieser Bauten, ihrer Geste von Macht und Fortschritt, aber auch Assoziationen des Zuviel und von 9/11 spielt das Stück.


PARS – ahabzutun (live) + Petrikov (visuals)

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Der Leipziger Klangkünstler Max Müller (ahabzutun) nutzt sein Instrument als vernetzten Klangerzeuger, der die Grenzen zwischen bandbasiertem Sampling und modularer Klangsynthese verschwimmen lässt. 

Video- und Sounddesigner Petrikov konzentriert sich auf die Schaffung (audio-)reaktiver Bildwerke. Mittels Node-basierter Sprache programmiert er in der Software TouchDesigner Videos und generative Visualisierungen.

Ihr Duo-Projekt „PARS“ verbindet vier Audiospuren, die unabhängig voneinander innerhalb eines vierkanaligen Boxensystems verräumlicht werden, mit interaktiven, in Echtzeit generierten 3D-Animationen von Foto- und Videotexturen, die auf das Audiosignal reagieren.


SHADES OF GREEN / WALDBAD – CFM (live und visuals)

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Die audiovisuellen Pervormances von CFM folgen einem Weg, der darauf beruht, wie tief man zuhören kann – in der Umgebung draußen und von innen. Auf einer Wiese am Waldsee. Am Fenster. Im Moment des Zuhörens liegt der Fokus auf den Klängen und die visuelle Welt scheint zu verschwimmen und sich zu ihnen zu bewegen. Selbst wenn sich nichts sichtbar zu verändern scheint, kann man Variationen hören und wird sich dann der minimalen Veränderungen im Blick bewusst. Durch Wiederholungen und Filter werden verborgene Eigenschaften der Klänge sichtbar. 


Pause – 20.15h-20.30h


STAUB – Gregor Pfeffer (live) + Thadeusz Tischbein (visuals) 

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Das seit 1987 leer stehende ehemalige Kino der Jugend hat in den Jahrzehnten bis in die 1920er Jahre als Gasfabrik und darauffolgend als Kinoraum Unmengen an Staub und Asche angesammelt. Durch den jetzigen Bauzustand wird dieser Staub wieder freigesetzt. In den Nachmittagsstunden sonniger Tage findet hier ein abwechslungsreiches und sich ständig veränderndes Lichtspiel statt – perfekt für ein Lichtspielhaus. Thadeusz Tischbein hat dieses Lichtspektakel in ruhigen, beobachtenden Bildern eingefangen. Live vertont werden diese mit einer vierkanaligen Komposition, die mit dem Phänomen der akustischen Schwebung arbeitet, welche sich stetig, wie auch die Lichtstrahlen, verändert und im Raum verteilt um dann in schließlich in kleinteilige, dem Staub entsprechende, Soundpartikeln zu verfallen.


WINDOW – CFM (live und visuals)


QUADROBICS – Logs (live und visuals)

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Quadrobics is an activity that involves moving on four legs, such as an animal would.

Logs take Quadrobics to the next level, bringing its rules and setting to an audio- visual cinematic performance. ‘Quadrobics’ explores the dark side of humanity, revealing it as scars, modifications, and transitions happening to the anthropomorphic faces and bodies. Working with a well-established idea of the uncanny valley, ‘Quadrobics’ explores the border of human and non-human territory and boundaries between humans and animals with video and sound.

Logs used to stretch into the time domain, performing lengthy live sets, as a band and separately. In ‘Quadrobics’ they dive inside the material, introducing voice and voice-like textures existing on the verge of natural and unnatural. The performer’s voice exists on the border of recognition as a human voice, while thick layers of electronics mimicry into the almost natural sound field, embracing the voice. 

Qadrobics is a physical activity, and the performance is researching the area of physicality, working with rhythms and patterns mirroring body functions, and creating a ritualistic experience both sonically and visually.!



Beteiligte Künstler und Künstlerinnen

ahabzutun
ahabzutun, seit 2019 Betreiber und Kurator von Prepaid Records ist ein Klangkünstler und Wissenschaftler aus Leipzig. Seine aktuellen Arbeiten erkunden die Grenzen zwischen bandbasiertem Sampling, und modularer Klangsynthese. Das Instrument als Netzwerkakteur abseits der reinen Klangerzeugung, steht dabei im Sinne einer generativen Informationsquelle im Vordergrund. Fragmentarisch-dekonstruierte und quasi-rhythmische Elemente treffen auf verfremdete Field Recordings und lassen die Grenze zwischen Aufnahme und Synthese innerhalb eines dissoziativen Raumes verschwimmen, der zu ästhetischer Öffnung einlädt.

www.aquarium.is
https://www.instagram.com/prepaid_records
https://www.instagram.com/aquarium.r21


CFM
Cornelia Friederike Müller aka CFM ist bildende Künstlerin und Soundkünstlerin.

Ihre Musik, basiert auf Samples aus Field Recordings und dem Spiel auf der Midi-Klaviatur, die zum einen als eine melodische Minimal Techno charakterisiert, zum anderen am besten als experimentelle Soundscapes oder Scores bezeichnet wird. Für Theater Produktionen entwickelte sie zahlreiche Soundcollagen und Kompositionen – das Stück “Crystal” wofür sie den Soundtrack entwickelte, erhielt den Theaterpreis des Sächsischen Theatertreffens 2016. Im Bereich Neue Musik entwickelt CFM für und mit dem Perkussionisten Gerd Schenker, verschiedene Kompositionen für Schlagwerke und Elektronik. Das Hörspiel „Die Sicherheit einer geschlossenen Fahrgastzelle“, wofür CFM die Musik komponierte, erhielt 2010 den Deutschen Hörspielpreis, den Hörspielpreis der Kriegsblinden, den Slabbezs Preis, sowie den Online Award der ARD. Im November 2018 wurde sie für den Sächsischen Staatspreis für Design in der Kategorie Sound Design nominiert.

http://www.corneliafriederikemueller.de
https://www.instagram.com/c_f_m___


Logs
Logs ist ein experimentelles elektronisches audio-visuelles Duo, bestehend aus Dasha Zvezdin und Andrey Guryanov, das Klangkunst, visuelle Kunst, moderne klassische Musik, Filmkomposition und Sounddesign kombiniert. Ihre freie Improvisation schafft klangliche Situationen, in denen unabhängige Klangereignisse als System koexistieren, und ermöglicht eine vielfältige informationelle Realität. Logs verwendet konventionelle elektronische Klangfarben, Gitarre und andere Klangmaterialien, um einen dichten Raum mit physikalischen Parametern wie Entfernung, Tiefe und Licht zu schaffen. Ihre Auftritte mit eigener Software und ihre komplexen Klangtexturen sind futuristisch und gleichzeitig nostalgisch. Die Videos von Logs sind detaillierte Bilder, die mit abstraktem Klangmaterial eine komplexe Wahrnehmungsbotschaft erzeugen und eine unkonventionelle Verschmelzung von Klang und Bild darstellen.

https://linktr.ee/logs_band
https://www.instagram.com/logs_band


Petrikov 
Petrikov ist ein digitaler Künstler aus Mecklenburg, der sich auf die Schaffung (audio-)reaktiver Videowerke konzentriert. Er programmiert mit einem Node-basierten Ansatz generative Echtzeit-Visualisierungen, um gefilmtes Material und Fotografien aus seinem physischen Umfeld mit dem immateriellen Reich computergenerierter Bildwelten zu verflechten. In Zusammenarbeit mit Künstlern aus anderen kreativen Disziplinen re-interpretieren sich die entstandenen Werke dann selbst zu flüchtigen Video-Skulpturen.

https://www.instagram.com/petrikovphotonics


Gregor Pfeffer
Gregor Pfeffer ist Klangkünstler, Musiker und Komponist aus Leipzig. Seine Arbeitsschwerpunkte umfassen abstrakte elektronische Musik, Performances sowie Kompositionen und Sounddesign für bewegte Bilder. Seine Musik bewegt sich zwischen ambienten Texturen und abstrakten Klanglandschaften. Eingängige, manchmal kindlich anmutende Harmonien werden selten zu Ende erzählt, bevor sie abrupt von abstrakten Klängen unterbrochen werden. Er studierte experimentelle Klanggestaltung an der Universität der Künste in Berlin.

www.gregorpfeffer.de
www.instagram.com/gregorpfeffer


Thadeusz Tischbein
Der Videokünstler Thadeusz Tischbein interessierte sich in seinen Filmen, Videoinstallationen und audiovisuellen Projekten meist für die merkwürdigen Überschneidungen von Geschichte mit dem Alltag und fragte sich u.a., was in übriggebliebenen Einschusslöchern für Geschichten stecken oder was an den Nationaldenkmälern lebende Tiere über unsere Nation zu berichten haben. 

Er studierte Bildende Kunst in Bukarest, Leipzig und Braunschweig bei Candice Breitz, Clemens von Wedemeyer und Günther Selichar. Seine Filme liefen auf zahlreichen internationalen Festivals, u.a. bei IndieLisboa, Hotdocs Toronto, Girona Filmfestival, Stuttgarter Filmwinter, Manifesta Palermo, EMAF Osnabrück, FIDBA Buenos Aires.

www.tischbein.org
www.instagram.com/thadeusz_tischbein/