unsere Interessensgemeinschaft aus Kulturschaffenden hat sich vor knapp fünf Jahren gegründet, um die kommunale Liegenschaft in der Eisenbahnstraße 162 – das ehemalige „Kino der Jugend“ – vor dem Verfall zu retten und als zentralen Kultursaal im Leipziger Osten wieder zu eröffnen. Gemeinsam mit der kommunalen Verwaltung und mit Hilfe Ihrer Gremien konnten wir 2016/17 die Notsicherung des Gebäudes (VI-A-02140) erreichen und den „Dornröschenschlaf“ dieses vergessenen städtischen Juwels zumindest konservieren. Zuletzt wurden 2019 weitere kommunale Fördermittel zur Entwicklung des Standortes eingeplant (A 0247/ 19).
Wir als IG FORTUNA | Kino der Jugend wertetendies als Erfolg unseres Bemühens, Hand in Hand mitden Bürger/-innen, der Verwaltung und der Kommunalpolitik ein Denkmal und einenbedeutenden Erinnerungsraum vieler Leipziger und Leipzigerinnen wiederzubeleben. Zusammen mit vielen engagierten Menschen führten wir am und um das ehemalige Kino ganz unterschiedliche Veranstaltungen durch, bspw. zum Tag der Städtebauförderung 2017 mit über 500 Gästen oder zur Aktiven Stadtkultur mit mehr als 15 Workshops an einem Wochenende. Im selben Jahr erhielten wir für unser bürgerschaftliches Engagement den Leipziger Agenda-21-Preis. Und Jahr um Jahr mussten wir Interessierte zu den Tagen der Industriekultur und zum Tag des offenen Denkmals vertrösten. Das Kino blieb geschlossen.
Wir haben Verständnis dafür, dass das dafür notwendige Konzeptvergabeverfahren im Erbbaurecht erst erarbeitet werden musste und eine Abstimmung vieler unterschiedlicher Ämter dafür unabdingbar ist. Schließlich ist die Konzeptvergabe ein nachhaltiges Werkzeug der kommunalen Stadtentwicklung, um Standorte gezielt mit „geeigneten“ Akteuren zu entwickeln. Mit Vergabekriterien, einem mehrstufigen Auswahlverfahren und einem prozessbegleitenden Gremium kann die Eignung entsprechender Akteure sichergestellt werden (A-00058/14 // eRIS: V/A 567). Die Vergabe im Erbbaurecht ermöglicht es der Kommune zudem, Einfluss auf bestimmte Standortentwicklungen auszuüben, indem sie Flächen langfristig vorhält und so später notwendig werdende Zukäufe vermeidet. Dabei ist auch nicht von einem späteren „Notleiden“ auszugehen, da jede Form der Sicherung und Instandsetzung des Gebäudes dem Wiedereintritt der Immobilie ins Marktgeschehen zuarbeitet und damit ggf. auch eine zukünftige Kapitalisierung in Aussicht stellt.
Uns ist auch klar, dass in der aktuell schwierigen Situationviele Bedarfe an Sie herangetragen werden. Umso mehr benötigen wir starke Bündnisse zwischen Stadträtinnen und Stadträten und der Zivilgesellschaft. Gelebte Leipziger Solidarität.